Das Herz von MB&F. Der Esprit von Can-Am. Beides vereint die neue MB&F Horological Machine N°8 «Can-Am».
In den letzten zehn Jahren waren die Horological Machines von MB&F oft von zwei charakteristischen Designelementen geprägt: die Kantenform und die Zeitanzeige über Prismen in Anlehnung an die Amida-Uhr aus den 1970er-Jahren, wie schon bei der HM5 und der HMX, und dem bereits charakteristischen Aufzugsrotor in Form einer „Streitaxt“, der mit der HM3, der bis heute populärsten Uhr von MB&F, seinen Eingang fand. Die Horological Machine N° 8 (HM8) übernimmt diese beiden originellen Elemente und kombiniert sie mit einem Design, das sich an den rasanten Can-Am-Rennwagen orientiert.
Die HM8 ist inspiriert von den Rennwagen der CanAm-Rennserie *, die 2016 ihr 50. Jubiläum gefeiert hätte.
Der Canadian-American Challenge Cup, abgekürzt Can-Am, war eine zwischen 1966 und 1987 ausgetragene Serie von Sportwagenrennen. Bruce McLaren entwickelte sein allererstes Auto für die Can-Am-Serie; McLaren, Lola, Chaparral, BRM, Shadow und Porsche waren allesamt mit eigenen Herstellerteams vertreten. Beim Can-Am war fast alles erlaubt: unbegrenzte Motorgrößen, Turbolader, hoher Anpressdruck und fast uneingeschränkter Aerodynamik. Das führte zur Entwicklung von in vielerlei Hinsicht zukunftsweisenden Technologien und extrem leistungsstarken Motoren.
Die HM8 Can-Am hat ein geschwungenes und gleichzeitig kantiges Gehäuse mit zwei optischen Prismen zur vertikalen Anzeige der bidirektional einstellbaren springenden Stunde und der schleichenden Minute sowie des von oben sichtbaren unverwechselbaren „Streitaxt“-Aufzugsrotor.
Markantes Kennzeichen der HM8 sind ihre vom Can-Am inspirierten polierten „Überrollbügel“, die vom vorderen Ende der Uhr bis zu ihrem zugespitzten hinteren Ende führen.
Diese Überrollbügel werden aus Blöcken aus massivem Titan Grade 5 gefertigt und anschließend sorgfältig handpoliert, um wie röhrenförmige Spiegel zu glänzen. Der Motor der HM8 ist unter einem beinahe unsichtbaren Saphirglasdeckel komplett sichtbar. Durch die zentralen Öffnungen des „Streitaxt“-Rotors aus gebläutem Gold fällt der Blick auf das runde Wellendesign des Uhrwerks; die kreisrunden Stunden- und Minutenanzeigen liegen in den Ecken.
Dank des großzügigen Einsatzes von Saphirglas ist das Uhrwerk uneingeschränkt sichtbar.
Gleichzeitig wird die Zeitanzeige durch diese Transparenz von hinten erhellt, wodurch tagsüber eine bessere Ablesbarkeit gewährt wird. Das Tageslicht sorgt auch dafür, dass die Super-LumiNova-Ziffern auf der Stunden- und der Minutenscheibe aufgeladen werden und so nachts optimal zu sehen sind. Die Form der HM8 erweitert die Funktion der Uhr, statt ihr zu folgen.
Die HM8 Can-Am gibt es in zwei Modellversionen: in 18-K-Weißgold/Titan und 18-K-Rotgold/Titan.
Der „Motorblock“ der HM 8: die Maschine
Die HM8 Can-Am wird von einem intern entwickelten Modul mit Anzeige von bidirektional einstellbarer springender Stunde und schleichender Minute auf einem Girard-Perregaux-Basisuhrwerk angetrieben. Das Uhrwerk wurde umgedreht – damit der Aufzugsrotor oben liegt – und verändert, um das Prisma-Anzeigemodul anzutreiben. Es verfügt über eine erstklassige Veredelung – und das ist auch nötig, da der Blick auf das Uhrwerk komplett frei liegt. Die Gangreserve beträgt 42 Stunden.
Anzeigen und reflektierende Prismen
Die Anzeigen von bidirektional einstellbarer springender Stunde und schleichender Minute der HM8 haben die Form einander überschneidender Scheiben (je eine für Stunden und Minuten), die komplett mit Super-LumiNova bedeckt sind. Der Effekt großer Ziffern entsteht, indem die gesamte Leuchtbeschichtung – mit Ausnahme der Zahlen – verdeckt wird.
Die Scheiben rotieren horizontal über dem Uhrwerk und sind in den Ecken der transparenten Motorhaube sichtbar. Dabei wird die Zeit vertikal auf einem „Armaturenbrett“ an der Gehäusevorderseite angezeigt. Um dies zu ermöglichen, entwickelte MB&F gemeinsam mit einem Zulieferer von hochpräzisem optischem Glas reflektierende Saphirglasprismen, die das Licht im 90-Grad-Winkel von den Scheiben abstrahlen. Die Prismen vergrößern zudem die Anzeigen um 20 Prozent für eine optimale Lesbarkeit.
Die HM8 besitzt getrennte Saphirglasprismen für die Stunden- und die Minutenanzeige.
Deren präzise berechnete Keilform sorgt dafür, dass das Licht von den horizontalen auf die vertikalen Anzeigen reflektiert (das heißt umgekehrt) wird statt refraktiert (gebrochen) zu werden. Eine konvexe Linse auf der Vorderseite sorgt für den Vergrößerungseffekt. Saphirglas mit optischer Präzision zu bearbeiten ist wesentlich schwieriger als normales Glas, und so erforderte es einen erheblichen Entwicklungsaufwand und eine akribisch sorgfältige Produktion, um Kristalle zu erzeugen, die Licht ohne die geringste Verzerrung reflektieren und widerspiegeln können. Da die Zeitanzeige reflektiert wird, wurden die Ziffern in Spiegelschrift auf die Scheiben gedruckt, damit diese auf der „Anzeige“ richtig herum erscheinen.
Mit ihrer vertikalen, nach vorn ausgerichteten Anzeige eignet sich die HM8 Can-Am hervorragend für Autofahrer, die so nicht die Hand vom Steuer nehmen müssen, um die Zeit von der Uhr abzulesen.
Die technischen Features der HM8 Can-Am
- Werk: Von MB&F auf Basis eines Girard-Perregaux-Basiskalibers konzipierter und entwickelter dreidimensionaler Motor. 22-Karat-Gold-Rotor in Form einer Streitaxt. Gangreserve: 42 Stunden, Schwingfrequenz: 28 800 A/h/4 Hz. 247 Einzelteile: 247, 30 Lagersteine.
- Funktionen/Anzeigen: Anzeige von bidirektional einstellbarer springender Stunde und schleichender Minute über zwei optische Prismen, die zugleich einen widerspiegelnden und vergrößernden Effekt haben.
- Gehäuse: Material: erste Versionen in 18-K-Weißgold/Titan und 18-K-Rotgold/Titan. Abmessungen: 49 mm x 51,5 mm x 19 mm, 60 Einzelteile, wasserdicht bis 30 m/90’/3 atm
- Glas: Saphirgläser. Das komplette Saphirglas (Vorder-, Rück-, Ober- und Unterseite) ist beidseitig entspiegelt.
- Armband und Schließe: Handgenähtes Krokodillederarmband in Marineblau (Gehäuse aus Weißgold) und Dunkelbraun (Gehäuse aus Rotgold) mit zum Material des Gehäuses passender Faltschließe.
Unverbindliche Preisempfehlung: € 86.000,-
* Die Geschichte des Canadian-American Challenge Cup
In den 1960er-Jahren war die Formel 1 vor allem europäisch ausgerichtet und sehr stark reglementiert. Es herrschten strenge Regeln, die die Verlangsamung der Autos zum Ziel hatten und nur geringe Veränderungen zuließen. So wurden ausschließlich Motoren von „lediglich“ bis zu 600 PS entwickelt. Einige nordamerikanische Rennfahrer sträubten sich gegen all diese Restriktionen und beschlossen, ihre eigene Rennserie zu gründen: den Canadian-American Challenge Cup, der vor allem unter dem Namen Can-Am bekannt wurde. Die Serie brachte viele der renommiertesten Namen des Autorennsports hervor, darunter Lola und McLaren. Der Can-Am hatte eigentlich nur eine Regel: schnell fahren!
Der Canadian-American Challenge Cup war ein Sportwagenrennen der Gruppe 7 CCA/CASC. Von 1966 bis 1987 fanden pro Saison zwei Rennen in Kanada und vier Rennen in den USA statt. Entsprechend ihrem Motto „anything goes“ erlaubte die Klasse theoretisch alles Machbare in Bezug auf Motorgröße, Leistung und Aerodynamik. Das machte den Can-Am zu einem Nährboden für technische Innovationen. Flügel, Renn-Turbolader, Bodeneffekt-Aerodynamik und Materialien wie Titan wurden im Can-Am ausgefeilt. Solange das Auto zwei Sitze und eine Karosserie um die Räder herum besaß sowie grundlegenden Sicherheitsregeln entsprach, hatte es große Chancen, sich zu qualifizieren. Zur Blütezeit des Can-Am verfügten die Autos über die fortschrittlichste Renntechnologie der Welt. Dabei überrundeten die Rennwagen des Can-Am mit ihren 1000 PS deutlich die 500 bis 600 PS starken Autos der Formel 1.
Die grandiosen Chrom-Überrollbügel, welche die Horological Machine Nr. 8 inspirierten, sorgten für die Sicherheit der Fahrer, wenn die Rennmaschine mal außer Kontrolle geriet.
Lag im weitgehenden Fehlen von Einschränkungen die Hauptattraktion des Can-Am, so war das konstante Streben nach der Entwicklung höherer Leistung, besserer Bedienung und verbesserter Aerodynamik eine extrem teure Angelegenheit. Wenn man die Möglichkeit, alles zu tun, um einen Rennwagen schneller zu machen, auch wirklich umsetzt, dann wird es bald sehr teuer. Aber wenn ein Team darauf verzichtet … die Konkurrenz schläft bestimmt nicht! 1972 entwickelte Porsche den ultimativen 917 mit 12-Volt-Flachmotor, der eine unglaubliche Leistung von bis zu 1580 PS erreichte. Der von Porsche auf den Namen „Turbopanzer“ getaufte Wagen wog gerade einmal 816 Kilogramm und erreichte auf Geraden eine Geschwindigkeit von 380 Stundenkilometern. Wie vorherzusehen, dominierte der Turbopanzer 1973 die Serie haushoch und so wurde in der nächsten Saison ein Mindesttreibstoffverbrauch eingeführt.
Anfang der 1970er-Jahre war das Ende der legendären Rennserie absehbar. Die Ölkrise mit der darauf folgenden Rezession war dieser sehr teuren Rennsportserie nicht zuträglich – und so fand 1987 das letzte Can-Am-Rennen statt.