Auch nach verstärkten Marketing-Investitionen in Wachstumsmärkte und Umsatzeinbußen nach dem Brandfall bei ETA befindet sich die Swatch Group weiter auf Wachstumskurs. Die Gruppe gab heute die ersten Kennzahlen für das vergangene Jahr bekannt.
Die Swatch Group, mit ihren 20 Marken, erzielte im 2014 einen Bruttoumsatz von CHF 9 219 Mio und wuchs somit um weitere 4.6% und der Nettoumsatz stieg um 3.0% auf CHF 8 709 Mio, dies trotz der anhaltenden sehr schwierigen Währungssituation, welche den Bruttoumsatz mit einem negativen Wechselkurseffekt von CHF 138 Mio über das gesamte Jahr gesehen belastete. Weiter beeinträchtigte der Brandfall ETA den Umsatz bereits im ersten Halbjahr 2014 um rund CHF 200 Mio.
Im Uhren- und Schmuckbereich (ohne Produktion) wurde ein Umsatzwachstum von sogar brutto 5.6% oder netto 3.9% generiert, dies trotz der weiterverfolgten langfristigen defensiven Preisanpassungspolitik. Der Export von Armbanduhren der gesamten Schweizerischen Uhrenindustrie ist im Vergleich dazu bis Ende Dezember 2014 um 1.7% gestiegen, was wiederum auf einen klaren Gewinn an Marktanteilen der Swatch Group hindeutet.
Dies unterstreicht die langfristig verfolgte Strategie, die von einer defensiven Preisanpassungspolitik und einem hohen Niveau an Investitionen geprägt ist, und im Gegensatz zu einem kurzfristigen Gewinndenken steht. Deshalb wurden bei allen Marken nicht nur im ersten Halbjahr 2014, anlässlich der Olympischen Winterspiele in Sotchi, sondern auch im zweiten Halbjahr bewusste Mehrinvestitionen im Marketing in die Wachstumsmärkte USA, Japan und Mainland China vorgenommen. Insbesondere bei Omega, wo im Golfsport mit US PGA eine Vertragsverlängerung bis 2022 unterzeichnet wurde, und bei Longines, die ihre Präsenz im Reitsport, vor allem in Japan und den USA, massiv verstärkt hat.
In der Produktion wurden im Berichtsjahr die Kapazitäten in den neuen Werken Boncourt, Grenchen und Villeret hochgefahren. Ebenfalls wurde das Werk Universo in La Chaux-de-Fonds in Betrieb genommen.
Im Zusammenhang mit dem Brandfall bei ETA wurde der Produktionsfluss neu definiert und umorganisiert, um derartige Ausfälle, insbesondere in der Galvanik, in Zukunft so gut wie möglich auszuschließen. Wie vorgesehen kam es in der Produktion bei der ETA infolge des Brandfalles im zweiten Halbjahr zu weit weniger Beeinträchtigungen als im ersten Halbjahr. Dadurch konnte ab November die Produktion wieder stabilisiert werden, wobei die durch den Brandfall verlorene Produktion und Mehrkosten nicht mehr aufgeholt werden konnten.
Das Segment Elektronische Systeme erreichte im Bruttoumsatz im zweiten Halbjahr 2014, bereinigt um die Veräusserung von Oscilloquartz SA, ein Wachstum von 9.0%, was angesichts des nach wie vor starken Preisdruckes und den ungünstigen Wechselkursen ein äusserst positives Resultat ist.
Dieses wurde durch die wesentlichen Innovationen bei den Batterien und den integrierten Schaltungen erreicht. Letztere verzeichneten auch höhere Absatzvolumen, insbesondere getrieben durch die elektronischen Konsumgüter, wie zum Beispiel bei den Fitnessbändern, was den Umsatz dieses Segments auf CHF 299 Mio bringt.
Die Gesellschaften der Swatch Group zählen zu den innovativsten Playern der Welt im Smart Objects Bereich und die Liste berühmter Anbieter von Smart- und Mobiledevice Produkten, die durch diese Swatch Group Unternehmen mit Komponenten beliefert werden, ist lang.
In 2014 erreichte der Betriebsgewinn des Konzerns CHF 1 752 Mio, beziehungsweise eine operative Marge von 20.1%, was nach in Bezugnahme der finanziellen, betriebsfremden Elementen und den Steuern den Konzerngewinn auf CHF 1 416 Mio bringt. Dies entspricht einer Netto-Umsatzrendite von 16.3%. Damit erhöhte sich das Eigenkapital per Ende 2014 auf CHF 10.7 Mia, eine äusserst solide Kapitalisierung, mit einer Eigenkapitalquote von 83.7%.
Der operative Cash Flow war infolge der sehr guten Zahlungseingänge über das ganze Jahr mit CHF 1 848 Mio sehr hoch, auch wenn weiter konsequent in die Warenvorräte investiert wurde. Letztere gingen vor allem in den weiteren Ausbau der Marke Harry Winston, die Lancierung der neuen Omega Master Co-Axial mit antimagnetischem Werk, die Vorbereitung der weltweiten Lancierung der neuen AluSwatch XLite und in die Eröffnung neuer Monobrand Stores.
Zudem wurden in Anlagen, Produktion und Retailgeschäfte rund 10% mehr investiert als im Vorjahr. Mit dem per Ende Jahr erworbenen Geschäftshaus Peterhof an der Bahnhofstrasse Zürich, wurden insgesamt Investitionen in der Höhe von CHF 1 203 Mio getätigt. Das entspricht rund 70% mehr als im Vorjahr, wovon CHF 867 Mio in der Schweiz.
Konzernweit wurden über 2 100 neue Arbeitsstellen geschaffen. Alleine auf die Schweiz entfiel ein Anteil von 770 neuen Arbeitsstellen, hauptsächlich im Bereich der Produktion und zu einem kleineren Teil im Retailgeschäft. Damit unterstreicht die Gruppe wiederum ihr Bekenntnis zum Produktionsstandort Schweiz, sowie zur weiteren Stärkung des „Swiss Made“. Gesamthaft beschäftigte Swatch Group per Ende Dezember 2014 mehr als 35 500 Mitarbeiter. Das Resultat 2014, sowie die aktuellen Aussichten für 2015, veranlassen den Verwaltungsrat der Swatch Group der Generalversammlung vom 28. Mai 2015 eine unverändert hohe Dividende von CHF 7.50 pro Inhaberaktie und CHF 1.50 pro Namenaktie vorzuschlagen.
(Quelle: Veröffentlichung der Swatch-Group Kennzahlen vom 05.02.2015)