Die älteste Longines Uhr Deutschlands ist gefunden, der Gewinner steht fest! Es war eine Zeitreise der besonderen Art: Am 1. Februar 2019 war der Startschuss zur Suche nach der ältesten Longines Uhr Deutschlands gefallen (Unser Bericht). Und die Konkurrenz war groß – zahlreiche würdige Kandidaten bewarben sich um den Titel. Darunter gleich mehrere aufsehenerregende Modelle, welche das Longines Brand Heritage Team im schweizerischen St. Imier aufhorchen ließen.
Den Sieg holte sich ein passionierter Sammler aus Nordrhein-Westfalen, dessen historische Longines Taschenuhr Nr. 3.166 aus dem Jahr 1869 eine ganz besondere Entdeckung für die Marke darstellt.
Der Wettbewerb: Auf der Suche nach der ältesten Longines Uhr Deutschlands konnten Uhrenfreunde vom 1. Februar bis 30. April 2019 ihre privaten Schätze online registrieren. Longines Experten überprüften die Einsendungen und ermittelten das Herstellungsjahr der Uhren. Sie hatten alle Hände voll zu tun: Deutschland ist traditionell ein wichtiger Sammlermarkt für Longines, und dem Sieger winkte eine Reise zum Headquarter der Marke. Die Top 100 erhielten zudem einen individuellen Auszug aus den Longines Archiven. Das Brand Heritage Team, die den Wettbewerb bereits in 10 Ländern ausgerichtet haben, waren beeindruckt: Einsendungen aus der ganzen Bundesrepublik wurden eingereicht.
Die Top 3: Nicht alleine die Quantität, vor allem die Qualität der Einsendungen sorgte für Furore. So trennten etwa die Kandidaten auf dem Siegertreppchen nur wenige Monate ihrer Herstellung. Die deutschen Top 3 stammen alle aus dem Jahr 1869. Longines Präsident Walter von Känel schätzt gerade dieses „Überraschungsmoment“ am Wettbewerb: „Es ist immer aufregend, eine Suche nach der ältesten Uhr zu lancieren – man weiß nie, welches Modell man finden wird. Wir kennen die Longines Geschichte natürlich sehr gut, aber dieser Wettbewerb gibt uns immer wieder Gelegenheit, noch mehr darüber zu erfahren.“
Bei dem drittplatzierten Zeitmesser mit der Seriennummer 4.926 handelt es sich um eine silberne Savonnette-Taschenuhr mit dem mechanischen Longines Handaufzugskaliber 20C.
Ihre ältere Schwester auf dem zweiten Platz – eingereicht von demselben stolzen Besitzer – trägt die Seriennummer 4.700. Die offene Taschenuhr aus Silber beherbergt das Longines Handaufzugskaliber 18B.
Den Sieg trug aber die Seriennummer 3.166 eines weiteren Sammlers davon. Die silberne Savonnette-Taschenuhr ist mit dem Longines Handaufzugskaliber AA4 ausgestattet. Ein würdiger Sieger mit einer ganz besonderen Geschichte.
Ein echter Zeitzeuge: die älteste Longines Uhr Deutschlands
Die Siegeruhr stammt wie Platz 2 und 3 aus dem Jahr 1869. Erst zwei Jahre zuvor hatte Ernest Francillon, Neffe eines der Longines Gründerväter, die Fertigungsanlagen am Standort „Les Longines“ (die länglichen Wiesen) in St. Imier eingeweiht – dem Standort, an dem auch heute noch das Longines Headquarter beheimatet ist. Bei der ältesten Longines Uhr Deutschlands, die auch 150 Jahre nach ihrer Fertigung eine präzise Leistung erbringt, erfolgen Aufzug und Zeigereinstellung mit Hilfe eines speziellen Schlüssels und durch Öffnen des Gehäusebodens. Noch eine weitere Besonderheit verbirgt sich in ihrem Herzen, die von den Anfängen der Industrialisierung in der Schweizer Uhrenindustrie erzählt: das Handaufzugskaliber AA4.
In den Jahren nach der Unternehmensgründung 1832 als „Comptoir d’établissage“ wurden die Uhren noch an unterschiedlichen Fertigungsstätten in Heimarbeit produziert. Das Kaliber AA4 ist das letzte dieser seltenen Comptoir-Kaliber aus den Anfangstagen der Marke Longines. Eigentlich war seine Existenz im Jahr 1869 bereits breitflächig durch das erste „industriell“ gefertigte Longines Kaliber 20A aus der noch jungen Fabrik in St. Imier ersetzt worden, das zwei Jahre zuvor lanciert worden war. Nicht so bei dieser historischen Seltenheit aus einer Epoche des Umbruchs – der tickende Beweis, dass der Übergang von Tradition zu Moderne in der Uhrmacherei ein fließender Prozess ist. Und dass bei Longines buchstäblich Zeitgeschichte geschrieben wurde.
Die Suche nach der ältesten Longines Uhr Deutschlands brachte nicht nur außergewöhnliche Fundstücke zu Tage. Sie ermöglichte auch Begegnungen und Kontakte, die noch viele Jahre Bestand haben werden.
Longines bedankt sich bei allen Teilnehmern und gratuliert ihnen zu ihren seltenen Kostbarkeiten. Sie können mit Recht stolz auf ihre historischen Zeitmesser sein. Diese Uhren erzählen nicht nur von der bewegten Geschichte des Unternehmens, sondern geben auch lebendigen Einblick in die Entwicklung der Schweizer Uhrenindustrie – Symbol für Präzision und Qualität, seit vielen Generationen.