Als die Zeit nach Hause kam – Walter Langes Biografie in aktualisierter und erweiterter Neuauflage
Walter Langes Biografie erzählt sein schicksalhaftes Leben, das eng mit der Geschichte der 1845 von seinem Urgroßvater gegründeten Manufaktur verbunden war. Die Neuauflage der 2004 erstmals erschienenen Erinnerungen wurde um ein Vorwort von Lange-CEO Wilhelm Schmid und ein weiteres Kapitel erweitert, in dem der renommierte Uhrenexperte Gisbert L. Brunner Einblicke in Walter Langes späte Wirkungsphase gibt und sein unternehmerisches Vermächtnis würdigt.
Als die Zeit nach Hause kam – Walter Langes Biografie in aktualisierter und erweiterter Neuauflage
Walter Lange, Gründer der Lange Uhren GmbH, würde am 29. Juli 2024 seinen 100. Geburtstag feiern. Anlässlich dieses Jubiläums erscheint nun die Neuauflage seiner Biografie im Econ-Verlag.
In den Memoiren wird sein Leben nachgezeichnet, das eng mit der Geschichte der Manufaktur verbunden war, mit der sein Urgroßvater Ferdinand Adolph Lange im Jahr 1845 in Glashütte den Grundstein für die sächsische Feinuhrmacherei legte. Nachdem seine Familie fast ein Jahrhundert später im Jahr 1948 enteignet wurde, floh Walter Lange nach Westdeutschland und A. Lange & Söhne geriet beinahe in Vergessenheit.
Doch als sich durch den Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung Deutschlands die historische Chance ergab, die Marke in seiner ehemaligen Heimat wiederzubeleben, zögerte er nicht. Die Vision des damals bereits 66-jährigen Pensionärs war, „wieder die besten Uhren der Welt zu bauen“, und das, so Walter Lange, „sei nur am historischen Standort möglich.“
Mit tatkräftiger Unterstützung durch seinen Geschäftspartner Günter Blümlein gelang es dem gelernten Uhrmacher, der am 17. Januar 2017 im Alter von 92 Jahren verstarb, den Mythos der Traditionsmarke nach einer über 40 Jahre dauernden Zwangspause neu zu beleben.
In seinen 2004 erstmals veröffentlichten Memoiren berichtete Walter Lange in drei Kapiteln über die wichtigsten Etappen seines ereignisreichen Lebens: von der behüteten Kindheit in Glashütte und Dresden über die Ausbildung zum Uhrmacher in Karlstein a. d. Thaya in Österreich sowie seine traumatischen Kriegserlebnisse an der Ostfront bis hin zur Enteignung des Familienunternehmens und der Flucht nach Westdeutschland. Schließlich schilderte er die spannende Zeit des Neubeginns nach 1990 in Glashütte, die die Traditionsmarke wieder an die Spitze der internationalen Feinuhrmacherei zurückbrachte.
Die aktualisierte Biografie, die vom Econ-Verlag herausgegeben wird, basiert auf der Ausgabe von 2004. Sie ist umfassend erweitert um die späte Wirkungsphase von Walter Lange bis über seinen Tod hinaus mit Schilderungen von Weggefährten, Erinnerungen und Bildern.
Walter Lange gab die Hoffnung nie auf, dass er eines Tages nach Glashütte zurückkehren würde.
„Als die Zeit nach Hause kam“ zeichnet das Bild eines heimatverbundenen Kosmopoliten, der trotz seiner Entwurzelung mit großer Ausdauer an seiner Vision festhielt, bis sie Wirklichkeit wurde: die Wiederbelebung von A. Lange & Söhne. Zugleich zeichnet seine Biografie auf eindrückliche Weise den Charakter eines Mannes nach, der mit den Größen seiner Zeit in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Berührung kam und dabei stets bescheiden blieb.
Er begegnete allen Menschen respektvoll, zugewandt und auf Augenhöhe. Als Vertreter der Lange-Dynastie prägt er bis heute die Kultur des Unternehmens und ist eine starke Identifikationsfigur. Die Erinnerungen von Walter Lange lesen sich wie ein fesselnder Roman und lassen dadurch Zeitgeschichte lebendig werden.
Die Neuauflage wurde um ein Vorwort von Lange-CEO Wilhelm Schmid und ein viertes umfangreiches Kapitel erweitert, in dem der Autor Gisbert L. Brunner das Leben von Walter Lange ab 2004 nachzeichnet.
Der international geschätzte Fachjournalist, Branchenkenner und Uhrensammler kannte Walter Lange seit 1976 und traf insbesondere ab 1990 regelmäßig auf ihn. Denn im Kontext der Wiedergeburt von A. Lange & Söhne kam es über die Jahre hinweg zu vielen Begegnungen, bei denen sich die beiden Uhrenenthusiasten leidenschaftlich über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Feinuhrmacherei austauschten.
Brunner beleuchtet insbesondere Walter Langes unternehmerisches Vermächtnis sowie dessen Engagement um die Uhrmacherausbildung und die Stadt Glashütte. Denn Walter Langes unermüdliche Tatkraft und sein ausgeprägter Optimismus ermutigten weitere Hersteller, sich im Müglitztal anzusiedeln, sodass Glashütte wieder zum Zentrum der deutschen Feinuhrmacherei wurde.
Walter Lange wollte vor allem wieder Arbeitsplätze nach Glashütte bringen.
Doch Walter Lange wollte vor allem eines: wieder Arbeitsplätze nach Glashütte bringen. Für seine Aufbauarbeit wurde er vielfach geehrt, unter anderem mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Glashütte im Jahr 1995, 1998 mit dem Sächsischen Verdienstorden und schließlich 2015 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Die neue Ausgabe seiner Biografie beinhaltet zudem neben den Schilderungen von Mitarbeitern die Erinnerungen von Lange-CEO Wilhelm Schmid, der Walter Lange als das „Herz unserer Manufaktur“ beschreibt, in der sein Geist nach wie vor spürbar sei. Auch Benjamin Lange, Walter Langes Sohn, berichtet über seinen Vater. Ergänzt wurden zudem ein Glossar mit Sach- und Fachbegriffen sowie ein Personenregister. Ein neu gestalteter Einband und ein weiterer Bildteil, der das vierte Kapitel illustriert, vervollständigen die neue Ausgabe.
„Der beste Weg, Walter Lange und seine Lebensleistungen zu würdigen, ist es, die Erinnerung an ihn aufrecht zu erhalten“, betont Schmid. „Die Neuauflage seiner Biografie liefert dafür einen wertvollen Beitrag, dessen Bedeutung im Lauf der Zeit weiter steigen wird. Denn eines unserer zentralen Anliegen ist es, unser historisches Erbe, zu dem unser Firmengründer maßgeblich beigetragen hat, zu pflegen und in die Zukunft zu tragen. Insofern freut es mich sehr, dass Walter Langes letzter Lebensabschnitt anlässlich seines 100. Geburtstages beleuchtet und zugänglich gemacht wird.“
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